FIBERI - THEMEN: Zur Situation der Heilkunde bei Zierfischen in Deutschland - 10 Jahre später: 100 Jahre Fischheilkunde in Deutschland?! |
FIBERI - Fisch(erei) Beratung Ritter 2019
Alle nicht-pflichtigen Inhalte dieser Internet-Präsenz sind unverbindlich und ohne Gewähr! (weitere INFO!)
100 Jahre Fischheilkunde in Deutschland?!Zur Situation der Heilkunde bei Zierfischen in Deutschland - 10 Jahre später
2007:
[...]
2017:
Zur Geschichte der Fischheilkunde Hofer veröffentlichte 1904 allem Anschein nach nicht nur das erste deutsche Fachbuch zum Thema Fischkrankheiten, sondern damit evtl. weltweit das erste, so schreibt Plehn (1924):
und Mawdesley-Thomas (1972a):
Plehn (1924, weitere INFO) fand bereits 2007 Erwähnung und Roth (1913, weitere INFO) erschien damals nicht weiter erwähnenswert, da es sich hierbei nur um die Publikation eines anscheinend tiermedizinischen und fischkundlichen Laien ("Dr. med.") für Zierfischhalter als deklarierte Zielgruppe handelt (= Hobbyliteratur) und seine Ausführungen basierend auf Hofer und "eine Anzahl im Laufe des letzten Jahrzehnts in verschiedenen Aquarienfachschriften veröffentliche Aufsätze des Verfassers" (s. Vorwort) nichts Grundlegendes beitrugen. Bei einer aufgeschlossenen Vertiefung der Zierfischheilkunde aus geschichtlicher Sicht, ist diese Quelle allerdings ergänzend durchaus interessant.
Snieszko (1975) schreibt:
Bei genauerer Betrachtung von McGregor (1963) fällt auf, daß die bibliographischen Daten sich, mit einigen Ausnahmen zum 17. und 18. Jahrhundert, auschließlich auf das 19. und 20. Jahrhundert beziehen. Er benennt aber auch Aristoteles:
und Athenaeus:
Interessanterweise war Snieszko aber durchaus bewußt, daß es hier gar nicht viele besonders alte Quellen gibt, denn er schrieb bereits zu gleicher Sache und Beleg zuvor an anderer Stelle (1972):
Mawdesley-Thomas (1972b) zeigt in der von Snieszko dokumentierten Quelle auf S.192 ein Bild, in welchem mit einem weißen Pfeil speziell auf ein Objekt hingewiesen wird (hier rot markiert und vergrößert), mit der hier folgenden Bild-Unterschrift: FIG. 1. Tomb painting from Thebes schowing ? Tilapia nilotica with an enlarged abdomen
Er schreibt dazu:
und begründet damit selbstständig die Fragwürdigkeit der Darstellung und damit auch ihrer Gültigkeit als inhaltlicher Beleg. Es lässt sich zwar durch fehlende Extremitäten und Position zum mutmaßlichen Boot vermuten, daß es sich um einen Fisch handelt, allerdings alle anderen Mutmaßungen sind äußerst fraglich! Vielleicht war die Erwähnung aber auch nur auflockernd cum grano salis gemeint!?! Im Weiteren bezieht sich Snieszko auf seine eigenen Arbeiten von 1972 und 1973. Eine kurze Beschreibung der "fischparasitologischen Geschichte" geben auch Blancou & Kinkelin (2010) und eine ausführliche Darstellung zur Entwicklung der "Fischgesundheit" in den USA (mit internationaler Relevanz) bis 1969 zeigt Mitchell (2001).
Insgesamt, wenn man eine gewisse grundsätzliche Plakativität bei historischer Deklaration ignoriert, gestaltet es sich aber stets interessant zu versuchen die Quellen der Fischheilkunde genauer zu verfolgen. Grundsätzlich sind "alte" Quellen (so zumindest der letzten 70 Jahre) auch nicht zu vernachlässigen, da viele Informationen über die Zeit und durch Revisionen oder grundsätzlich fehlende Neu-Auflagen einfach in Vergessenheit geraten, aber dadurch nicht unbedingt ihre Nutzbarkeit verlieren und so als durchaus sinnvoll wiederentdeckt werden können!
Zur Literatur Die Lehrbücher von Schäperclaus (1990, weitere INFO), Reichenbach-Klinke (1980) und Amlacher (1992, weitere INFO) gehören (neben vielen Weiteren) mindestens in ihren letzten Auflagen immer noch in jede gute Fach-/Hausbibliothek! (Bereichernd ergänzend zu neueren Werken, wie z.B. Roberts, 2012) Schäperclaus (1899 - 1995, weitere INFO) wandte sich in seiner 1. Auflage (1935, 72 Seiten, zzgl. Bild-Tafeln) noch ausdrücklich den Aquarienfischen zu, erst später rückte die Teichwirtschaft mehr in den Mittelpunkt. Amlacher (1922 - 2009) weist im Vorwort seiner 6. Auflage darauf hin, daß diese seine letzte sein würde und entgegen des Publikationsdatums nur einen Literaturstand von 1988 aufzeigte. Reichenbach-Klinke veröffentlichte separat einen "Bestimmungsschlüssel zur Diagnose von Fischkranheiten", welcher auch Einzug in die Hobby-Literatur gefunden hat (bei: Untergasser, 1989, 2006). Dieser "Bestimmungsschlüssel" basierte in seiner 1. Aufl. (1969) auf der 1. Aufl. von "Krankheiten und Schädigungen der Fische" (1966) und wurde für eine eigene 2. Auflage (1975) überarbeitet. Zu Bauer & Rapp (2003) folgte 2010 unter neuem Titel eine thematisch erweiterte Neuauflage und von Hoffmann (1941 - 2016), der im direkten Anschluss den Ursprungsartikel von 2007 "aus universitärer Sicht" kommentierte, ist nun leider auch kein weiterer Beitrag mehr zu erwarten. Lewbart hat mit seiner "Self-Assessment Colour Review" (SACR), welche als generelle Reihe auch andere Themenbereiche (Tierarten) abdeckt, ein nützliches Instrument zur einfachen (aber nicht abschließenden!) Selbstprüfung in der Fischheilkunde geschaffen, im Weiteren beschäftigt er sich auch mit Wirbellosen (2006/2012) und hat in einer Neuauflage seiner SACR Zierfische und aquatische Wirbellose thematisch zusammengeführt (2017). Gratzeks "Aquariology" (weitere INFO) wurde parallel auch "zerstückelt" (in seine Einzelkapitel zerlegt) in verschiedenen Teil-Bänden publiziert, hier sollte nach Möglichkeit gleich das "Master Volume" bezogen werden. Die "Fish-Physiology" - Reihe (weitere INFO) wird weiterhin fortlaufend produziert und bietet verschiedene Themenbereiche, zu den einzelnen Themen gibt es evtl. auch anderweitig publizierte Monographien, die durchaus einen vergleichenden Blick wert sind. Als sehr interessanter Vorläufer dieser Reihe lässt sich ergänzend Brown (1957, weitere INFO) ansehen. Evans´ "The Physiology of Fishes" ist 2014 in seiner 4. Auflage herausgekommen und es lohnt sich hier alle Auflagen parallel zu besitzen. (weitere INFO) Stoskopf hat sein "Fishmedicine" 2010 noch einmal nachdrucken lassen, als inhaltlich unverändertes, 2 bändiges Taschenbuch (www.lulu.com). Nogas "Fish Disease - Diagnosis and Treatment", ist 2010 in neuer, 2. Auflage erschienen. Der Vorläufer von Wildgooses "BSAVA Manual of Ornamental Fish" ist die von Butcher (1992) editierte 1. Auflage (weitere INFO). Zu der Snieszko & Axelrod-Reihe "Diseases of Fishes" finden sich HIER weitere Informationen. Einführende Kapitel (weitere INFO) in Übersichtswerken, wie z.B. bei Wolter & Mutschmann dürfen nur als oberflächliche Basis zur darauf zwingend folgend weiteren Vertiefung gesehen werden, es wird problematisch, wenn Praktiker sich allein auf diesem Niveau dazu befähigt sehen wollen Tiere zu behandeln!
weiter: Im Studium nach wie vor Randbereich?!
Alle Rechte vorbehalten!
FIBERI - Fisch(erei) Beratung Ritter 2019
|
Inhalt |
FIBERI - Fisch(erei) Beratung Ritter 2003 - 2019
Nicht-pflicht. Inhalte ohne Gewähr!
Alle Rechte vorbehalten!
fiberi.de