FIBERI - THEMEN: Zur Situation der Heilkunde bei Zierfischen in Deutschland - 10 Jahre später: Fortbildung gestaltet sich schwierig?! |
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Fortbildung gestaltet sich schwierig?!Zur Situation der Heilkunde bei Zierfischen in Deutschland - 10 Jahre später
2007:
2017:
Zum Bücherkauf Im Zuge der weltweiten Vernetzung ist die Welt auch im Bezug zur Literaturbeschaffung kleiner geworden, daher gestaltet es sich nicht mehr schwierig gesuchte Bücher zu finden und evtl. auch aus dem (EU-)Ausland zu importieren. Unterhalb der Freigrenzen für Zoll (z. Zt. 150 Euro, s. Art. 23, VERORDNUNG (EG) Nr. 1186/2009) und Einfuhr-Umsatzsteuer (z. Zt. 22 Euro, s. §1a EUStBV) fallen evtl. auch keine weiteren Kosten an (als Bemessungsgrundlage wird aber der Brutto-Gesamtpreis, inkl. aller Nebenkosten, so z.B. auch das Porto mit einbezogen!). Es sollte aber mindestens eine Plattform mit Zahlungssystem genutzt werden, welches auch eine Versicherung zur eventuellen Rückerstattung bei Verlust, Mangel oder Nicht-Leistung des Händlers anbietet (s.a. BGH VIII ZR 83/16 und VIII ZR 213/16t). Fremdsprachige Werke unterliegen zunächst nicht der deutschen Buchpreisbindung (vgl. §2 Abs.2 BuchPrG), somit kann der Preis schwanken und nach Einführung eines neuen Werkes auch auf dem deutschen Markt stark anziehen, daher ist es ratsam sich stets einen Überblick zu schaffen über bald erscheinende Werke und diese bei Bedarf auch direkt nach Erscheinen zu beziehen oder evtl. sogar günstiger zum Sonderpreis vorzubestellen. Antiquarische (gebrauchte) Bücher unterliegen grundsätzlich keiner Preisbindung (§3 BuchPrG), ebenso nicht Mängel-Exemplare (§7 Abs.1 Nr.4 BuchPrG, vgl. OLG Frankfurt 11 U 8/05), diese können sich von Anbieter zu Anbieter preislich stark unterscheiden, auch der Zustand. Es ist ebenso möglich von einzelnen Werken günstigere (produktionstechnisch minderwertige) Taschenbuch-Ausgaben direkt aus Indien zu beziehen (z.B. De Silva & Anderson, 1995, vgl. 2009 / Lovell, 1998, vgl. 2009), die ggf. dann auch ausschließlich für den indischen Markt hergestellt wurden. Indische Eigen-Produktionen erscheinen äußerst fraglich, da, im Gegensatz zu den original-lizensierten Nachdrucken westlicher Wissenschafts-Werke, die inhaltliche Qualität bisher nicht überzeugend war! (z.B.: Nair, 2008 / Tyagi & Shukla, 2001) Ebenso konnte hier bisher grundsätzlich keine gute qualitative Erfahrung mit Bücher-Lieferungen aus Indien gemacht werden, im Besonderen unter hygienischen Aspekten, aber auch rechtlich aufgrund vertragswidrig fehlender Neuwertigkeit, bzw. mind. relativer Mangelhaftigkeit! Gleichfalls wird der Markt auch überschwemmt mit sowohl deutsch-, als auch englischsprachigen Nachdrucken alter Werke, deren Urheberrecht evtl. nur nach US-amerikanischem Recht abgelaufen ist (und somit nach §§64-69 UrhG ggf. rechtswidrig sein können!). Diese erscheinen in den Angebots-Katalogen oft mit dem Erscheinungsdatum des Nachdrucks und können daher irreführend vortäuschen sogar erst im laufenden Jahr erschienen zu sein. Inhaltlich können diese eine sehr schlechte, minderwertige schwarz-weiß Scan-Qualität mit fehlenden oder unleserlichen Einzelseiten aufweisen oder sogar nicht einmal eine Original-Reproduktion (Facsimile) sein, sondern die alleinige und sehr fehlerhafte Wiedergabe des technisch ausgelesenen Textes (per OCR - Optical Character Recognition), weder neu formatiert, noch wenigstens revidiert/korrigiert. Der Kauf lohnt sich für die Praxis gar nicht, da sie inhaltlich hier höchstens historische Bedeutung haben! Daneben werden auch viele Einzelarbeiten (evtl. asiatischer oder afrikanischer Herkunft) als Bücher verkauft, welche evtl. schon allein in der Divergenz zwischen Titel und Bebilderung sehr fragwürdig erscheinen (z.B. Exklusiv-Thema über Salmoniden mit dem Umschlagbild eines Welses!) Die inhaltliche Qualität ist nach bester Möglichkeit im Einzelfall vorher zu prüfen, hier soll lediglich auf die Unzuverlässigkeit äußerer Merkmale hingewiesen werden!
Zur Fortbildung Es ist unumgänglich über solide, mindestens passive Fachenglisch-Kenntnisse zu verfügen und dieses sollte auch für jeden Akademiker eine Selbstverständlichkeit sein, da es im Rahmen des internationalen Informationsaustausches eine Notwendigkeit ist. Es ist sogar davon auszugehen, daß ein Tierarzt, der kein Fachenglisch "beherrscht", grundsätzlich keine wirklich professionelle Leistung nachhaltig erbringen kann! Daß für die Aufnahme des Studiums nicht einmal ein ("großes") Latinum gefordert wird ist auch schon sehr bedauerlich, da mindestens solide Latein-Grundlagen ein sehr gutes Werkzeug bieten nötigenfalls auch andere Sprachen bei der wissenschaftsbasierten Recherche im Einzelfall evtl. nebenbei ausreichend "entschlüsseln" zu können!
dagegen (leider nur sehr "halbherzig"!)
Ob ein sich in Fortbildung befindlicher Tierarzt an seiner Fortbildungsstätte umfänglich aktuelle Fachliteratur zur Verfügung gestellt bekommt ist abhängig von der Stelle und ihrem praktizierten Kostenaufwand, Hochschul-Studenten und -Mitarbeiter sollten aber auf jeden Fall ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen und sich nicht nur ausschließlich auf den geforderten Lehrstoff konzentrieren. Im Rahmen geltenden Urheberrechtes (und evtl. Lizenzrechtes) kann es (soweit zulässig) auch von Interesse sein sich umfänglich Privatkopien anzufertigen. Die regelmäßige Lektüre und Verinnerlichung von Fachliteratur ist ein Muss, insofern der Praktiker in seinem Berufsalltag auf Grundlage bereits bestehender, solider Basis-Kompetenz genug Fälle behandelt, so kann die regelmäßig theoretische Fortbildung in Eigen-Regie auch ausreichend erscheinen. Es sollte aber grundsätzlich jeder Einzelfall im Nachhinein aufgearbeitet werden, dieses stellt auch eine gute Grundlage dar "Case Reports" unter konstruktiver Bezugnahme auf entsprechende fachliche und/oder wissenschaftliche Grundlagen und weiterführende Literatur für Kollegen und weitere Interessierte zu veröffentlichen. Dieses kann ohne großen Kostenaufwand auf einer eigenen Internetseite erfolgen (vorzugsweise in englischer Sprache und evtl. auch zitierfähig als "Netzpublikation" mit ISSN!) und hätte sicherlich auch (bei entsprechender Qualität) eine "kompetente" Werbewirkung nach Aussen!
Zur Basisbildung Der generalistisch ausgebildete (einfach approbierte) Tierarzt kann auf alleiniger Grundlage seiner TAppV-basierten Ausbildung sicherlich keine (Zier-)Fische behandeln, bzw. sollte diese besser nicht behandeln dürfen, denn "Wer frisch von der Uni kommt, weiß viel [glaubt zu wissen!] und kann wenig [...] Wer in den Beruf startet, sollte sich entsprechend seiner Qualifikation weiterhin als Lehrling betrachten" (vetline, 2008b)! Eine Fortbildung zu einem Fachtierarzt (s.a. Osburg, 2010) für Fische oder "Spezialisten für Zierfische" kann skeptisch betrachtet, aufgrund der nachhaltigen Vernachlässigung im Basis-Studium auch zunächst nur als eine einfache Erweiterung zur Basis-Qualifikation, im Sinne einer Mängel-Nachbesserung gesehen werden. Qualifikation ist auch kein Beweis, bzw. Garant für (nachhaltige) Kompetenz, sondern höchstens ein vorläufiger Anscheins-Beweis, der sich in der täglichen Praxis stets auf´s Neue bewähren muss! Es kommt daher immer auf das Individuum an, welches sich selbstbewusst dazu entschließen muss den Beruf Tierarzt auf seinem Weg zur Profession aktiv mitentwickeln zu wollen und damit Maßstäbe setzt, indem es über das geforderte Maß hinaus richtungsweisende Kompetenzen entwickelt, bzw. sich diese nachhaltig und fortdauernd erarbeitet und auch umsetzt! Schiefer (2010) beschreibt diesen Punkt anscheinend so:
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